Die Gruppe
Im Jahre 1986 fanden wir uns im Kreise von sechs Jugendlichen und dem ehemaligen DPSG-Feldmeister Franz-Peter Hall zusammen, um die bis etwa 1955 in Bad Hönningen sehr lebendige St.Georgs-Pfadfinderei wieder aufleben zu lassen. So lag es nahe, daß auch wir uns der DPSG anschließen wollten, wurden allerdings durch relativ hohe Mitgliedsbeiträge etwas abgeschreckt.Trotzdem nahmen wir Kontakt auf zu dem in nördlicher Richtung nächstgelegenen DPSG-Stamm "Terra Nova" Rheinbreitbach, woraufhin Marianne (Hidding) und Günter (Wehner) uns als Siedlung aufnehmen wollten. Dies wurde von einigen Leuten verhindert, obwohl wir 1988 mit zwei Rheinbreitbacher Pfadi-Trupps im "Intercamp" unter 2000 internationalen Pfadfindern ein sehr harmonisches Pfingstlager erlebten, was wohl in beiden Gruppen zu einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl führte. Daraufhin kam es in Rheinbreitbach zur Zerreißprobe mit der Konsequenz, daß sich unsere Freunde von der DPSG trennten.
Gemeinsam mit ihnen gingen wir nun auf die Suche nach einem geeigneten Bund: BdP, VCP, St.Michael, EPSG, CP 21, ... - doch keiner wollte uns so recht gefallen, bis uns schließlich Günter vom Deutschen Pfadfinderbund Mosaik berichtete, von dem wir bis dahin noch nichts gehört hatten. Aufgrund Günters Berichten (überbündische Jurtennacht) und dem gesichteten Informationsmaterial wurde der DPBM sehr schnell unser Favorit.
So trafen sich am 2.März ? Udo Wrede, Stefan Schmitz und Jürgen Simeth von Seiten des DPBM mit Dirk Breuer und Claus Marschall, um letzte Fragen zu klären und sich gegenseitig kennenzulernen, worauf wir uns endgültig dem Bund anschlossen, bzw. vom Bund aufgenommen wurden.
Ein 10-tägiges Sommerlager im Brexbachtal, daß wir für interessierte Jugendliche aus Bad Hönningen und Umgebung anboten, fand so großen Andrang, daß wir zu der bestehenden Roverrunde noch zwei Pfadfindersippen dazugewannen. Anfang nächsten Jahres kam noch eine Wölflingsmeute hinzu.
Abb. 1: Silberscheibe
Die Namensfindung
Aus den zahlreichen Vorschlägen, wie Nordwind, Orion, Arenfels und Goten (so nannte sich der letzte Pfadfinderstamm in Hönningen), galt es den richtigen herauszufinden. Der wochenlange Favorit "Limes" scheiterte letztendlich daran, daß sich der benachbarte DPSG-Stamm in Rheinbrohl in Zukunft "Limes Romanus" nennt, da der ehemalige Grenzwall zwischen Bad Hönningen und Rheinbrohl endet. So einigten wir uns am 15.08. im Rahmen einer Stammesratssitzung auf den Namen "Artus Rex". Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wußten: in unserem Bund gibt es schon einen Stamm "König Artus", was auch für diesen Namen das "Aus" bedeuten mußte. Die Auswahl war zwar nicht mehr allzu groß, doch ohne genaue Kenntnis über Herkunft und Bedeutung des Namens "Arenfels" wollten wir auch diesen nicht blindlings zum Stammesnamen küren. So machte Claus sich auf den Weg, um den Hönninger Heimatkundler und, wie sich zeigen sollte, auch ehemaligen Pfadfinder, Herrn Franz Gülden, aufzusuchen. Von den vielen Details, die er berichten konnte, will ich aber hier nur einige aufzählen:Die Experten sind sich zwar noch nicht ganz einig, doch gilt als einer der möglichen Erbauer von "Schloß Arenfels" Heinrich von Isenburg, dessen Wappen - zwei waagerechte rote Balken auf Silbergrund - die Grundlage bildet zu unserem heutigen Stadtwappen. Man nimmt an, daß er um 1246 die Burg erbauen ließ und ihr den Namen "Arevelz" gab, zu Ehren seiner Frau, einer Mechthild von Are und Hochstaden. Fr einen Stammesnamen, und um den ging es uns ja schließlich, hatte Herr Gülden aber noch etwas ganz anderes anzubieten:
Als man im Jahre 1898 fr den Bau des Hauses Hauptstraße 82 den Boden aushob, stieß man auf mehrere menschliche Skelette. Die hinzugezogenen Fachleute konnten anhand der weiteren, als Grabbeigaben gefundenen Gegenstände sicher darauf schließen, daß es sich hier um ein frühfränkisches Gräberfeld der sogenannten "Rheinfranken" handelte. Somit gelten die Rheinfranken als erste Siedler Hönningens. Nicht zuletzt war es auch jener Germanenstamm, der 260 n.Chr. den "Limes Romanus" (s.o.) einfach überrannte, wodurch der Limes vom Rhein als natürliche Grenze abgelöst wurde.
Im übertragenen Sinne könnten auch wir es unseren Vorfahren gleichtun und die in unserer Gesellschaft oftmals bestehenden Mauern zwischen den Menschen niederreißen und, über Grenzen hinweg, auf die Mitmenschen zugehen.
"Der Pfadfinder ist Freund aller Menschen."
Von all den Neuigkeiten angenehm überrascht wurde der Stammesname "Rheinfranken" am Dienstag, den 22.08.89, von der Stammesführung einstimmig angenommen und am 23. von Sippenführern und Gauführung bestätigt.
Unser Stammeswappen setzt sich zusammen aus dem Wappen des Heinrich von Isenburg und einer in Kreuzform durchbrochenen Silberscheibe (Ausbreitung des Christentums im Rheinland), die bei den Grabungen 1898 gefunden wurde (Abb. 1).
Aus einem Artikel für den Haddak vom ? von Claus Marschall.
Unser Stammeswappen setzt sich zusammen aus dem Wappen des Heinrich von Isenburg und einer in Kreuzform durchbrochenen Silberscheibe (Ausbreitung des Christentums im Rheinland), die bei den Grabungen 1898 gefunden wurde (Abb. 1).
Aus einem Artikel für den Haddak vom ? von Claus Marschall.